Staub in der Wohnung: Woher er kommt und was hilft

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Was genau ist Hausstaub?
Hausstaub ist ein komplexes Gemisch verschiedenster Partikel. Er besteht aus einer Kombination organischer und anorganischer Substanzen. Typische Bestandteile sind:
- Organisch: Hautschuppen, Haare, Pollen, Schimmelsporen, Tierhaare, Mikroorganismen
- Anorganisch: Textilfasern, Gesteinsstaub, Ruß, Metalle, Reifenabrieb, Mikroplastik
In einem durchschnittlichen Einpersonenhaushalt entstehen laut Umweltbundesamt jährlich bis zu 150 Gramm Hausstaub – bei mehreren Personen entsprechend mehr. Ein Großteil davon stammt direkt aus dem Innenraum selbst, ein kleinerer Teil gelangt über Fenster, Türen oder Kleidung von außen hinein.
Woher kommt der Staub in der Wohnung?
Die Staubquellen sind vielfältig:
- Menschen und Haustiere
Der Mensch verliert täglich winzige Mengen Hautschuppen, laut Schätzungen bis zu zwei Gramm. Dazu kommen Haare, Stofffasern von Kleidung sowie Abrieb von Schuhsohlen und Polstermöbeln. Auch Haustiere tragen durch Fell und Hautpartikel erheblich zur Staubbelastung bei.
- Wohntextilien
Teppiche, Vorhänge, Kissen und Bettwäsche sind regelrechte Staubfänger und -produzenten. Sie reiben sich mit der Zeit ab, geben dabei Fasern und Mikroplastikpartikel ab, die sich in der Raumluft verteilen.
- Luftströmungen
Offene Fenster und Türen, aber auch der natürliche Luftaustausch führen dazu, dass Außenstaub in Innenräume gelangt, etwa Pollen, Reifenabrieb, Ruß oder Straßenstaub.
- Haushaltsaktivitäten
Kochen, Backen, Kerzen, Kaminfeuer oder Rauchen produzieren Feinstaub. Auch Reinigungs- und Kosmetikprodukte (z. B. Haarspray oder Deodorants) können zur Feinstaubbildung beitragen.
Schwebstaub vs. Sedimentationsstaub
Fachlich wird Staub in zwei Typen unterteilt:
- Schwebstaub (Feinstaub, PM10/PM2.5): Besteht aus besonders feinen Partikeln, die lange in der Luft verbleiben und eingeatmet werden können. Quellen sind u. a. Kerzen, Kochen oder Abgase.
- Sedimentationsstaub: Sichtbarer Staub, der sich auf Möbeln, Böden und Gegenständen absetzt. Er besteht aus größeren Partikeln und wird meist beim Putzen entfernt.
Warum sammelt sich Staub besonders auf hohen Flächen?
Physikalisch lässt sich dieses Phänomen durch sogenannte Konvektionsströmungen erklären. Warme Raumluft steigt auf und transportiert dabei auch feine Partikel nach oben. An den Wänden kühlt die Luft ab, sinkt ab und die Schwebstoffe lagern sich auf Schränken, Türrahmen oder Regalbrettern ab. Außerdem werden diese Flächen seltener gereinigt – was die Staubschicht wachsen lässt.
Ist Hausstaub gesundheitsschädlich?
In den meisten Fällen ist Hausstaub eher ein optisches Problem. Er kann aber durchaus gesundheitliche Auswirkungen haben – vor allem auf:
- Allergiker: Die Ausscheidungen von Hausstaubmilben, die sich im Staub ansiedeln, gelten als eine der häufigsten Allergieauslöser.
- Kinder und ältere Menschen: Sind empfindlicher gegenüber Schadstoffen, die im Staub gebunden sind (z. B. Weichmacher, Schwermetalle, Schimmelsporen).
- Menschen mit Atemwegserkrankungen: Feinstaub kann Atemnot und Hustenreiz auslösen oder verstärken.
Hinweis: Die WHO stuft Feinstaub als relevant für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein – insbesondere bei langfristiger Exposition in schlecht gelüfteten Innenräumen.
Wie entstehen Staubmäuse?
„Staubmäuse“ sind flauschige Ballen aus Staub, die sich meist unter Betten oder Möbeln bilden. Sie entstehen durch elektrostatische Aufladung und Luftbewegung: Einzelne Partikel werden durch Luftzüge zusammengeweht und verklumpen zu sichtbaren Gebilden. Die elektrostatische Anziehung wirkt dabei wie ein Magnet, neue Teilchen heften sich an.
Was hilft wirklich gegen Staub in der Wohnung?
Komplett verhindern lässt sich Staub nicht – aber deutlich reduzieren. Die folgenden Tipps helfen nachweislich:
✔ Regelmäßig und richtig reinigen
- Feucht statt trocken wischen (z. B. Mikrofasertücher)
- Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden
- Mindestens 2–3× wöchentlich staubsaugen – bei Tieren häufiger
✔ Lüften – aber richtig
- Mehrmals täglich stoßlüften (5–10 Minuten), statt Fenster dauerhaft kippen
- Bei hohem Pollenaufkommen Fenster geschlossen halten oder Pollenschutzgitter verwenden
✔ Textilien pflegen
- Teppiche regelmäßig klopfen oder ausklopfen
- Kissen, Decken und Vorhänge waschen
- Bettwäsche wöchentlich wechseln
✔ Luftfeuchtigkeit im Blick behalten
- Ideal: 40–60 % relative Luftfeuchtigkeit
- Zu trockene Luft erhöht die Staubverteilung
- Luftbefeuchter oder Zimmerpflanzen können regulierend wirken
✔ Staubquellen vermeiden
- Offene Kerzen, Räucherstäbchen und Rauchen reduzieren
- Glatte statt flauschige Textilien wählen (z. B. Leder statt Velours)
✔ Luftreiniger einsetzen (optional)
Geräte mit HEPA-Filtern können insbesondere in belasteten Räumen die Feinstaubkonzentration senken. Sinnvoll vor allem bei Allergien oder in Großstädten.
Fazit: Sauberkeit ist eine Frage der Strategie
Hausstaub ist ein natürlicher Bestandteil der Raumluft, und seine Bildung ist unvermeidlich. Wer jedoch weiß, wo die größten Staubquellen liegen, kann gezielt gegensteuern. Besonders wichtig sind regelmäßiges Lüften, effektives Reinigen sowie eine möglichst staubarme Wohnumgebung. Ein bewusster Umgang mit Materialien und Lüftungsgewohnheiten macht hier den entscheidenden Unterschied.
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